Rotaugenlaubfrösche

ROTAUGENLAUBFRÖSCHE  ( Agalychnis callidryas )

Körperlänge : 40 – 77 mm

Lebenserwartung : 20 Jahre

Verbreitung : Zentralamerika, Mexiko südlich bis Panama und nordwestl. Kolumbien

Lebensraum : Tiefland- und Prämontan-Regenwälder

Lebensweise : nachtaktiv

Klasse : Amphibien (Lurche)Ordnung: Anura (Froschlurche)

Familie : Hylidae (Laubfrösche)Gattung: Agalychnis (Rotaugenlaubfrösche)

Art : Agalychnis callidryas (Rotaugenlaubfrosch)

Aussehen

Weibchen erreichen 77 mm und Männchen nur 50 mm Gesamtlänge. Der Körper ist typisch laubfroschartig abgeflacht und an der Oberseite von kräftig grüner Farbe, die je nach Tageszeit und Stimmung von Hellgrün bis Dunkel- oder Rötlichgrün geändert wird. Auf dem Rücken befinden sich weiße Flecken. Die Flanken sind von bläulicher bis violetter Farbe und mit drei bis 13 weißen bis beigen Streifen versehen. Die Oberarme und -schenkel sind ebenfalls blau oder grünlich gefärbt. Die langen Arme und Beine enden in orangefarbenen Fingern und Zehen, an deren Ende sich verbreiterte Haftscheiben und Schwimmhäute befinden. Die Bauchseite ist cremefarben. Auffällig sind die großen roten Augen.

Nachwuchs und Aufzucht

Während der imitierten Regenzeit finden sich die Paare zusammen, und die Weibchen laichen in der ersten, häufig erst in der zweiten Regennacht ab. Die befruchteten Eier entwickeln sich und fallen ins Wasser. Die Quappen werden separiert und in 24° C warmem Wasser zusammen aufgezogen. Als Nahrung erhalten sie täglich nur so viel, wie sie fressen, um das Wasser möglichst sauber zu halten. Sie nehmen verschiedene Fischfuttertabletten (gemahlen), Brennnesselpulver und Spirulina-Tabletten an. Die Entwicklungszeit, bis sie als Frosch an Land gehen, liegt zwischen 40 und 100 Tagen. Dann messen die Frösche 15 bis 18 mm. Nach zwei bis drei Tagen nehmen sie das erste Futter an, das aus vorher mineralisierten Fruchtfliegen besteht. Mit zunehmendem Wachstum können andere Futterarten gereicht werden.

Lebensweise und Verhalten

Rotaugen-Laubfrösche halten sich die meiste Zeit des Jahres in Baumkronen auf. Sie sind nachtaktiv und verbringen die Tage und Trockenzeiten mit eng an den Körper angelegten Extremitäten an den Unterseiten von Blättern. Zum Abend oder nach Regen häuten sie sich und suchen erst mal Wasseransammlungen auf. Dort ersetzen sie verloren gegangene Flüssigkeit durch Aufnahme über die Haut und die Blase. Erst dann beginnen sie mit der Suche nach Nahrung. Zur Fortpflanzung steigen die Frösche auf den Waldboden herab, und die Männchen rufen nach Weibchen. Ist ein Weibchen bereit, reitet das Männchen auf und wird zur geeigneten Ablagestelle getragen. An über Gewässer hängenden Blättern stößt das Weibchen Eier aus, die vom Männchen unmittelbar besamt werden. In einer Nacht kann ein Weibchen bis zu fünf, gewöhnlich aus 20 bis 50 Eiern bestehende Gelege produzieren. Nach sechs bis neun Tagen fallen die Quappen ins Wasser und entwickeln sich dort weiter.

Kommunikation und Sinnesleistungen

Männchen besitzen eine mediane Schallblase, mit deren Hilfe sie verschiedene Ruftypen erzeugen können. Man unterscheidet den Aufwachruf, auch Regenruf genannt, und natürlich den Paarungsruf. Letzterer ist ein Trillern, das die weiblichen Laubfrösche anlockt. Die großen Augen sind für optische Eindrücke bestens ausgebildet. Die Pupille kann bei Helligkeit zu einem vertikalen Schlitz zusammengezogen werden, nachts ist sie nahezu rund, weit und voll geöffnet. Am Tage verschließen die Tiere das Auge mit einem goldfarben genetzten Lid, durch das sie sehen können. Natürlich ist ihr Gehör ebenfalls gut ausgebildet, anderenfalls könnten die Weibchen die Paarungsrufe nicht vernehmen bzw. unterscheiden.

Haltung

Für Rotaugen-Laubfrösche sind Vollglasterrarien mit wasserfester Verklebung und einer Höhe von mindestens 80 cm bestens geeignet. Ideal ist ein leicht geneigter Boden, der überschüssiges Wasser in eine vorn gelegene tiefe Rinne (Wasserteil) leitet. Diese lässt sich leicht reinigen (gut auch zum Wasserwechseln) und kann als Reservoir für die Regenzeitimitation genutzt werden. Besonders Torf- und Baumfarnplatten eignen sich als Bodengrund gut. Zahlreiche Lianen, Wurzeln und Korkäste sollten vertikal und horizontal eingebracht werden. Als Bepflanzung eignen sich besonders großblättrige Arten wie Monstera, Scindapsus und Diffenbachia. Hält man die Pflanzen in Hydrokultur, kann während der Regenzeit keine Erde ausgewaschen werden. Während der Trockenzeit etwa ein bis zwei Mal wöchentlich sprühen. In der Zuchtphase, also der Regenzeit, wird der Boden geflutet und eine mehrstündige Beregnung gestartet. Als Futter werden von der Obstfliege bis zur Heuschrecke alle Wirbellose in passenden Größen angeboten, etwa zwei bis drei Mal die Woche – vor der Vermehrung täglich.


Diese Webseite nutzt Cookies. In unserer Datenschutzerklärung erhalten Sie weitere Informationen und erfahren wie Sie Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen können. View more
Accept